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Methoden der Implementierung | Anna Lugbauer / Iris Priewasser | 2006


Topografie des Terrors

Wir beschäftigen uns in unserer Arbeit mit den vielen Gesichtern, die das Gelände an der Wilhelmstraße schon getragen hat bzw. trägt. Das Areal, zunächst unbedeutend am Stadtrand, wuchs im Lauf der Zeit zu der größten Machtzentrale des NS-Regimes an. Nach dem Krieg versuchte man das Prinz-Albrecht- Gelände und mit ihm die Vergangenheit zu verdrängen. Völlig in Vergessenheit geraten wurde es von einer Bauschuttverwertungsfirma und einem Verkehrübungsplatz zwischengenutzt. Erst in den 1980er Jahren begann man, sich mit der Geschichte des Geländes auseinander zu setzen und richtete zunächst temporäre später dauerhafte Ausstellungsbauten ein. Mit unserer Arbeit wollen wir zum einen die verschiedenen Nutzungen des Areals darstellen. Zum anderen wollen wir den Diskurs über den Umgang mit historischen Orten anregen. Muss ein historisch bedeutender Ort immer auch als Ort der Erinnerung weiterbestehen? Ist ein Neuanfang nicht auch legitim? Kann die Geschichte durch Neunutzung überhaupt ‚ausgelöscht’ werden? Durch das Verschieben der einzelnen Fotos sollen dem Betrachter die einzelnen Nutzungen nähergebracht werden. Überlagerungen der einzelnen Layer machen deutlich, wie unterschiedlich Nutzung und Bedeutung des Ortes im Lauf der Jahre war. Gleichzeitig kann jeder selbst entscheiden, wie mit dem Gelände umgegangen werden soll, welche Folgenutzungen denkbar sind und wie die persönliche Haltung gegenüber dem Erinnern ist.

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